Spritzige Werkstatthelfer
Um ständig steigenden Kosten in fast allen Bereichen eines Lackierbetriebs entgegenzuwirken, wird von den Betrieben permanent nach Einsparpotenzialen gesucht – aus wirtschaftlicher Sicht nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig. Und besonders bei den Verbrauchsmaterialien erscheinen die Kostendifferenzen derart attraktiv, dass ohne weitergehenden Qualitätscheck tiefpreisige Produkte eingekauft werden, die sich letztlich als Fehlkauf und überdurchschnittlich kostenintensiv herausstellen.
Neben eindeutigen Qualitätsunterschieden schwanken die handelsüblichen Dicken von Folien zwischen 8 und 10 μm. Wie aussagekräftig das Rollengewicht von einer Eco HDPE Lackierfolie ist, zeigt Folienspezialist Horn & Bauer mit seiner Qualitätstabelle. Eine Überprüfung, die umso wichtiger ist, je größer die Angebotsvielfalt am Markt wird und eine Kontrolle, die hilft, Kostenfallen aufzudecken.
Ist wirklich auf der Rolle, was auf dem Etikett steht?
Vorsicht ist bei besonders günstigen Eco-Produkten geboten: „Hier stimmen oft die Angaben auf dem Etikett nicht mit den tatsächlichen Breiten- oder Längenangaben sowie Dicke überein. Besonders ärgerlich: Anbieter, die nur unvollständige Angaben machen oder sogar überhaupt keine Einheiten angeben und dann anstelle von Meter in Yards ausliefern. Rollen mit Fehlmengen von bis zu 70 Metern bei einer als 300-Meter-Rolle deklarierten Lackierfolie sind bereits in Lackierbetrieben aufgetaucht. Der Schaden ist drastisch, denn eine solche Fehlmenge entspricht dem durchschnittlichen Abdeckmaterial von 12 Fahrzeugen“, so Geschäftsführer Jörg Horn.
Damit auf einfache Art und Weise vom Anwender überprüft werden kann, ob er einem »Etikettenschwindel« aufgesessen ist, stellt Horn & Bauer eine praktische Hilfe zur Verfügung: eine Qualitätstabelle für Eco-Lackierfolien (inklusive Pappkern, ohne Karton). Allein durch das Wiegen der Rolle lässt sich so feststellen, ob die angegebenen Spezifikationen einer Folie korrekt sind. Dabei ist zu beachten, dass bei der Folienherstellung Toleranzen grundsätzlich produktionstechnisch nicht zu vermeiden sind. Die offizielle Norm macht hier für Folienbreite, Folienlänge und Dicken unterschiedliche Vorgaben. Bei Längen sind hier z. B. die geringsten Abweichungen von nur 2 % bzw. 6 Meter bei einer 300 Meter Rolle erlaubt.
In jüngster Vergangenheit kommen neue, einfallsreiche Ideen von Marktbegleitern hinzu. Hier nur ein Beispiel: Eine Lackierfolie war mit 4 x 300 Meter ausgezeichnet, das Gewicht betrug 8,6 kg incl. Pappkern. Nach Überprüfung der Rollenlänge ergab sich eine Länge von 240 Meter bei einer durchschnittlichen Dicke von 9 μm. Nach Rückfrage zur Foliendicke kam die Aussage, es handele sich um eine 7 μm Folie. Letztendlich führen beide Wege zum ähnlichen Rollengewicht. Fakt ist aber auch, dass dann Folie für 10 Lackiervorgänge fehlen. Wir sind davon überzeugt, dass eine akzeptable Qualität mit nur 7 μm zu produzieren bis heute nach wie vor unmöglich ist. Bisher sind weltweit dazu auch keine Produkte bekannt.